Per Anhalter durch meine Galaxis - Gedanken und Geschichten nicht nur von dieser Welt

"The following statement is false:
The previous statement is true.
Welcome to our corner of the universe

Anonymous
Seefra Denizen
CY 10210"
(Andromeda: The Past is Prolix)

Montag, 17. Juli 2017

Reisevorbereitungen

And I won‘t let you get me down
I’ll keep getting up when I hit the ground
Oh, never give up, no, never give up, no.
- Never Give Up, Sia


Reisevorbereitungen

Vergangenen Donnerstag hatte ich die Voruntersuchungen und -gespräche im Klinikum, welchem ich die Ehre erweisen werde, eine Inneneinsicht meiner Person vornehmen zu dürfen.

Auch hier war die Ärztin sehr optimistisch gestimmt angesichts der bisher vorliegenden Befunde. Natürlich weiß man erst einige Tage nach der OP, welcher Natur mein Untermieter nun wirklich ist, und ob bei der Operation genügend entfernt wurde.

Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen hat sie sich übrigens nicht über meine Nervosität gewundert. Im Gegenteil: Sie hat meinen Vorbesprechungs- und damit den OP-Termin um 5 Tage vorgezogen, damit ich nicht unnötig länger damit herumlaufen muss!

Nervig ist allerdings, (Achtung lieber Leser: Jetzt kommt Frauenkram!),  dass ich nun aufhören muss, meine Pille zu nehmen. Nicht wegen der Verhütung, nicht mal wegen der monatlichen Aunt-Irma-Besuche, die schon nervig genug sind, und auf die ich fröhlich die letzten 13 Jahre verzichten durfte.

Das größere Problem ist die Tatsache, dass ich zur Bildung von Eierstockzysten neige und deshalb bereits seit 2004 nur noch mit einem davon herumlaufe. Wenn ich in diese alte Gewohnheit wieder verfalle, dann kann ich mich vom zweiten innerhalb der nächsten 12 Monate auch verabschieden. Was wiederum bedeutet, dass ich innerhalb eines künstlich herbeigeführten Narkosenickerchens schwungvoll in die Wechseljahre befördert werde. Was – wie ich zugeben muss – mit 48 Jahren jetzt auch nicht unbedingt die allergrößte Katastrophe ist.

Freu Dich doch, es könnte schlimmer kommen …

Vor einer Stunde habe ich in Freiburg eingecheckt, und morgen früh beginnt die Prozedur.

Ich bin schon seit vorgestern durch Haus und Garten gelaufen und habe Sachen gesehen, die ich doch eigentlich schon längst hätte erledigen wollen. Ich frage mich, was davon ich wohl noch machen sollte. Kann mein Mann den Knopf an seinen Shorts selber annähen? Muss ich noch schnell sämtliche Wäsche waschen, oder bekommen die Jungs das hin, ohne das Haus unter Wasser zu setzen? Vielleicht kann man ja auch ein T-Shirt ausnahmsweise zweimal tragen?
Die Blumen gieße ich schnell noch selber. Die kriegen eh nur einmal in der Woche. Muss ich Montagmorgen noch irgendwelche Vorräte aufstocken? Oder kann mein volljähriger, sich im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis und eines verkehrstüchtigen KfZ befindliche Sohn auch einmal einkaufen gehen, wenn was fehlt?
Immerhin hat er schon gesagt „Ohne dich läuft hier doch nix, Mama.“ Kompliment? Oder bedenkliche Feststellung?

Dann kam der Punkt, irgendwann heute am frühen Nachmittag, ungefähr eine Stunde vor Abfahrt, an dem ich plötzlich alles erledigt hatte, was von mir als unverzichtbar eingestuft worden war.

Tatsächlich kam dieser Punkt plötzlich-im-wahrsten-Sinne-des-Wortes. Ich fand mich dann mit einem Mal neben meinem gepackten Koffer auf meinem Bett liegend und an die schräge Holzpaneelendecke starrend wieder …
Vielleicht auch nicht gerade der Idealzustand, aber ich dachte mir, so muss es sich wohl anfühlen, wenn einmal ALLES erledigt, nichts mehr zu tun ist.
Es war gleichzeitig angenehm und beängstigend. Einfach nur … sein.

Ich werde gleich sehen, ob der WLAN-Zugang hier stark genug ist, mein Kapitel online zu stellen. Dann gehe ich eventuell duschen, und möglicherweise gibt es dann entweder ein Hörbuch von Rita Falk oder ein Hörspiel von John Sinclair auf die Ohren.

Mal schauen, ob ich schlafen kann …

Keine Kommentare: