Per Anhalter durch meine Galaxis - Gedanken und Geschichten nicht nur von dieser Welt

"The following statement is false:
The previous statement is true.
Welcome to our corner of the universe

Anonymous
Seefra Denizen
CY 10210"
(Andromeda: The Past is Prolix)

Donnerstag, 11. September 2014

Montys Buchtipps - Teil 4


Erledigt ...

Monty: Und noch einmal sage ich herzlich willkommen, liebe Leser und liebe Mami, zum letzten Teil von Montys Buchtipps. Heute reden wir nicht über Ratgeber, sondern über Hundegeschichten.
Als erstes sprechen wir über das Buch Von Hund zu Hund vom Autoren mit dem Namen Richard Katz. Grrrr ... Katz! Das ist der Typ von gegenüber, der nie mit mir spielen will!

Mami: Was? Aber nein, Monty! "Katz!" Nicht "KatzE!" Aber es ist schon ein ulkiger Zufall. Das stimmt.

Monty: Worum geht es in dem Buch?

Mami: Es handelt sich um den Briefwechsel zwischen zwei Hunden. Ich habe das Buch als Kind mal gelesen und es mir jetzt noch einmal gekauft. Es hat mir früher sehr gefallen, wie sich die beiden Hunde Nick und Seppli unterhalten. Und die haben sich viel zu sagen, wohnt der eine doch in Brasilien, der andere in der Schweiz.

Monty: Schweiz? Kenn ich! Da war ich auch schon mal. Und jetzt gefällt dir das Buch nicht mehr?

Mami: Wenn man groß ist, sieht man viele Dinge kritischer, was manchmal auch schade ist. Da stehen dann nicht mehr die lustigen Hundegeschichten im Vordergrund, sondern es fällt einem sehr stark auf, wie aus heutiger Sicht politisch unkorrekt Herr Katz stellenweise geschrieben hat. Und auch wie mehr als zweifelhaft manche Sachen sind, von denen die Vierbeiner erzählen. Also was die Hundeerziehung betrifft.

Monty: Mami?

Mami: Ja, Monty?

Monty: Poli ... was?

Mami: Bitte? Ach so. Politisch unkorrekt. Das ist etwas, das nur Menschen brauchen, mein Schatz. Hunde wissen schon von fern, wie es der andere mit einem meint. Sogar bei Menschen wissen sie das. Aber Menschen haben ein kompliziertes Vokabular entwickelt, um ganz vorsichtig mit anderen Menschen umzugehen, damit man sie ja nicht beleidigt. Oder damit andere Menschen sehen, wie toll man doch miteinander umgeht, obwohl man es gar nicht so meint.

Monty: Menschen ...

Mami: ... sind komisch. Ich hab dir doch gesagt, da kommt noch einiges auf dich zu. Wenn alle Menschen immer aufrichtig freundlich wären und so lebten, dass kein Mensch als mehr oder weniger wert erachtet würde als ein anderer, dann bräuchte man auch das Vokabular der politischen Korrektheit nicht.

Monty: Du kannst das Buch also nicht empfehlen?

Mami: Oh, das will ich nicht sagen. Es ist immer noch sehr nett zu lesen. Man darf dabei nur nicht vergessen, dass der Autor 1888 geboren wurde und wann er dieses Buch schrieb. Das war nämlich schon 1956. Außerdem sind einige sehr gute Stellen drin. Zum Beispiel wenn Seppli über "Rassen und Rassenwahn" schreibt.

Monty: Und warum hast Du denn dieses Buch hier gelesen - Yorkshire Terrier - Zwerge mit Löwenherz -, obwohl es darin nur um Yorkshire Terrier geht? Das hat doch nichts mit mir zu tun.

Mami: Rassenwahn, Montyschatz? Haha ...

Monty: Grrr ...

Mami: Weil ich die Autorin Carmen Bauer kenne - was man heute so als "kennen" bezeichnet, über Facebook eben. Aber sie stammt aus der Stadt, in der ich aufgewachsen bin, und da kommt man schon eher mal in intensivere Gespräche. Jetzt lebt sie aber in Nordirland. Und ich hatte großes Interesse an ihrer Lebenserfahrung mit drei Hunden gleichzeitig. Das ist schon spannend, unabhängig von der Größe der Hunde.

Monty: Aber das hat doch auch Fachwissen drin. Warum haben wir nicht gleich beim ersten Mal darüber gesprochen, bei den Fachbüchern?

Mami: Da hast du recht, Monty. Es besteht zur Hälfte aus Geschichten, zur anderen Hälfte aus Ratgeber. Ich habe auch überlegt, ob ich es gleich beim ersten Mal vorstellen soll. Aber es war mir wichtig, dass es im Wust der Ratgeber nicht untergeht. Der Unterschied zu den anderen ist nämlich, dass wir hier im ersten Teil auch drei der Hunde lebensnah kennenlernen, die die Autorin zu diesem Buch inspiriert haben, nämlich Jack, Susi und Mini. Drei ganz konkrete Hunde mit Namen und Gesicht, nicht nur potentielle Beispielhunde, die es so gar nicht gibt.
    Aus dem gleichen Grund hatte Cesar Millan ebenfalls seine eigene Kategorie verdient. Die Hunde, von denen er berichtet, gibt oder gab es wirklich. Daddy, Junior und wie sie alle heißen. Seine eigenen und die Hunde seiner Klienten.
    In Carmen Bauers Buch Yorkshire Terrier – Zwerge mit Löwenherz nehmen wir teil am bunten Alltag dreier kleiner Hunde, die jeder einen ganz eigenen Charakter besitzen, jeder eine kleine Persönlichkeit ist.

Monty: Da möchte ich jetzt bitte einen stillen Gruß an Jack schicken, der am 22. August vor einem Jahr über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Er war 13 Jahre alt. Mach's gut, Kumpel. Und an seine Mami Carmen, die ihn sicher immer noch schrecklich vermisst.

Mami: Das war lieb von Dir, Monty. Es gibt in Carmens Buch auch viele wunderschöne Farbfotos von Jack, Susi und Mini. Neben den kleinen Geschichten über die drei, lernen wir Geschichtliches über den Yorkshire Terrier und Grundsätzliches über Wesen, Erziehung und Pflege, darunter vieles, was zum großen Teil auch für andere Rassen gilt.

Von Carmen gibt es auch schon ein zweites Yorkie-Buch. Es trägt den Titel Yorkshire Terrier – Zwerge mit Löwenherz unterwegs in Nordirland und besteht komplett aus Geschichten über Mini, Susi und den lieben Jack. Es handelt von vielen lustigen Abenteuern, die kleinen Hunden auf großen Ausflügen widerfahren können und enthält schöne Farb- und Schwarzweißfotos, die die Autorin selbst aufgenommen hat.

Monty: Und hier ist ein Buch, wo nur Bilder drin sind. Nanu? Warum hat denn der kleine Mann den Schuh im Maul? Darf der das?

Mami: Natürlich darf einer nicht fehlen, wenn es um die mediale Verarbeitung des Themas Hund geht. Und das ist Loriot. Man denke an den Cartoon vom sprechenden Hund, oder an sein berühmtes Zitat "Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." Auch seine Autobiographie trägt den Titel Möpse und Menschen.

Monty: Und in diesem Buch hier geht es auch um Möpse?

Mami: Nein. Dieses Büchlein heißt Auf den Hund gekommen und enthält 44 Zeichnungen aus einer, sagen wir, verkehrten Welt. Hier nimmt der kleine Mann die Rolle des Hundes ein - schleppt einen Pantoffel im Mund weg, frisst Gras und Müll, stellt Einbrecher, muss Stöckchen holen, am Fahrrad angebunden hinterherjoggen, einen Maulkorb tragen und wird vor Geschäften angebunden - während der Hund die Rolle des Menschen spielt - versucht, seinen zweiten Pantoffel wiederzubekommen, kauft aufrechtgehend beim Metzger ein und kommentiert das Verhalten "seines" Menschen gegenüber den ebenfalls auf zwei Beinen laufenden Mithunden.

Monty: Und hier sind zwei Bücher ganz ohne Bilder drin ...

Mami: Ja, zwei ohne Bilder und dann noch eins mit Zeichnungen. Denn zum Schluss möchte ich allen Lesern, die gerne mal wieder so richtig lachen wollen, die Bücher Herrchenjahre, Herrchenglück und Herrchen will nur spielen von Michael Frey Dodillet empfehlen.
Mein persönlicher Kritikpunkt vorneweg: Es missfällt mir, dass er an einer Stelle im ersten Buch vom "reinrassigen, in sechzig Prozent der Fälle kränkelnden Standardfamilienretriever" spricht (Herrchenjahre, S. 16). Er macht zur Grundlage dieser Aussage keine Quellenangabe. Also habe ich als Retrieverbesitzerin beschlossen, das einfach nicht weiter ernst zu nehmen.

Monty: Bravo Mami. Aber geht es denn in den Büchern überhaupt um Retriever?

Mami: Nein. Es geht in Herrchenjahre um die Schäferhundmixhündin Luna, die ihren Besitzer auf Trab hält. Dieses Buch ist wunderbar komisch und lebendig erzählt und spricht allen aus der Seele, die sich ebenfalls im Dschungel der verschiedenen Hundeerziehungstheorien verloren fühlen. Der Autor nennt der Einfachheit halber übrigens alle Hundetrainer Krause. Also nicht wundern.

Monty: Aber meiner heißt doch Barbara?

Mami: Deshalb sag ich ja: Nicht wundern!

Monty: Und was passiert in Herrchenglück?

Mami: Da beschließt die Familie, ihr Glück zu verdoppeln und holt sich einen zweiten Hund ins Rudel. Den zwölf Monate alten kleinen Jagdhundterriermix namens Wiki.

Monty: Da hat sich die Luna aber sicher gefreut, oder?

Mami: Nun ja, sagen wir, sie hatte in der Tat ihre eigene Meinung dazu. Aber da sie am Zweithundsuchprozess ja entscheidend beteiligt war, kann man nun sagen: selber schuld! Auf jeden Fall ist auch dieser Band zum Schreien komisch.

Monty: Das dritte Buch ist eigentlich das zweite, richtig?

Mami: Richtig. Herrchen will nur spielen ist vor dem Herrchenglück erschienen. Und dabei handelt es sich um die an Fräulein Rottmeiers Kummerkasten gerichteten Fragen und ihre Antworten darauf.

Monty: Wer ist Fräulein Rottmeier?

Mami: Das ist Lunas Künstlername, unter dem sie per Brief oder SMS Hunden bei ihren Problemen mit ihren Trullas, Heinzens und Krauses hilft.

Monty: Trullas und Heinzens?

Mami: Frauchen und Herrchen.

Monty: Ah. Auch lustig?

Mami: Also, ICH finde schon. Zum Abschluss möchte ich gerne kleines Stück aus dem Vorwort von Herrchenjahre zitieren, weil es gut zum Anfang Deiner ersten Buchtipps passt.

Monty: Au ja. Vorlesen!

Mami: Ich hoffe, Herr Frey Dodillet hat nichts dagegen, aber wenn doch, kann er sich ja bei mir melden, dann nehme ich das Zitat wieder raus. Also:
"Für den interessierten Hund: Dies ist ein wohlschmeckendes Buch. Du darfst Schinken dazu sagen. [...] Das Buch macht viel her, wenn es im Körbchen liegt. Du kannst es prima hinter die Waschmaschine schieben oder im Garten vergraben. Der Verlagshund behauptet, es rieche nach Putengeschnetzeltem. Du darfst es zerkauen. Es ist im Wesentlichen aus Holz, schmeckt also wie dein Stöckchen."

Monty: Ich darf es also DOCH zerkauen!

Mami: Ja, aber nicht dieses hier. Kauf dir dein eigenes Exemplar!

Monty: Grrr ... Mami?

Mami: Ja, mein Schatz?

Monty: Schreibst Du auch mal ein Buch über mich?

Mami: Da bin ich doch gerade dabei.

Monty: Darf ich DAS dann zerkauen?

Mami: Aber ja. Ich schreib Dir vorher sogar eine Widmung hinein. Und jetzt, Monty: Sag auf Wiedersehen!

Monty: Genau. Vielen Dank für das Gespräch, liebe Mami und vielen Dank für die Aufmerksamkeit, liebe Leserinnen und Leser. Hoffentlich war etwas Interessantes für Sie dabei.

Mami: Feiiiiiin!

Monty: *wedelwedelwedel*



Lieben Gruß

Euer Monty

P.S.: Und natürlich auch dieses Mal ... unsere Bücherliste:


UND HIER geht es zu Teil 1, Teil 2 und Teil 3 von Montys Buchtipps!







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